Wir haben uns bei den Inhalten dieses Buches viele, viele Gedanken gemacht und an jeder Stelle versucht, so exakt wie möglich zu arbeiten. Aber natürlich haben sich Fehler eingeschlichen, sowohl einfache Tippfehler, als auch grundlegendere Fehler. Schreiben Sie uns doch eine E-Mail, falls Ihnen etwas auffällt: info (at) ohne-heisse-luft.de
Wir untergliedern die im Folgenden veröffentlichten Errata in Inhaltliche Fehler, wenn an unseren Zahlen oder Argumenten etwas falsch ist, Diskussionen, für Angaben im Buch, über die man durchaus diskutieren kann und einfache Tippfehler.
Inhaltliche Fehler:
Seite 53 Mitte: korrekterweise sollte es 908 W/m² heißen, anstatt 904 W/m². Wobei die exakten Zahlen eine Genauigkeit suggerieren, die wir gar nicht haben, denn die 1000 W/m² sind ja auch eine gerundete Zahl.
Vielen Dank für den Hinweis an unseren Leser Franz Santner.
Seite 131 unten, berechnete Summe: 9,1 kWh plus 5,8 kWh ergibt ca. 15 kWh und nicht 16 kWh! Wir haben also insgesamt eine kWh zuviel abgeschätzt für Biomasse, die somit insgesamt auf 19 kWh kommt anstatt von 20 kWh. Dieser Fehler zieht sich natürlich durch alle Bilanzen hindurch. Unsere Schlussbilanz müsste also 110,5 kWh pro Tag und Person Produktion durch Erneuerbare Energien ausweisen, eine kWh weniger als im Buch.
Seite 203 mitte: Wir sprechen im Buch bei der Effizienz eines Benzinmotors auf der Autobahn vom Vorteil einer konstanten Drehzahl. Die Drehzahl alleine ist aber zu kurz gegriffen. Für jeden Motor gibt es ein sogenanntes Verbrauchskennfeld, auch Muscheldiagramm genannt. Auf der einen Achse hat man als Skala die verschiedenen Drehzahlen, auf der zweiten Achse das Drehmoment des Motors. In Abhängigkeit dieser beiden Parameter, also Drehzahl UND Drehmoment, gibt es jeweils eine Motoreffizienz. Motoren weisen die höchste Effizienz auf für niedrige Drehzahlen (z. B. 2000 Umdrehungen pro Minute) und hohe Motorlast (also weit durchgedrücktes Gaspedal). Deshalb sind unsere heute üblichen starken Motoren mit vielen PS übrigens gar nicht hilfreich für die Senkung des Verbrauchs. Denn starke Motoren können potenziell ein hohes Drehmoment liefern, welches man nur selten benötigt. Die optimale Motoreffizienz liegt also bei einem selten benötigten Betriebspunkt. Viel sinnvoller wären also Motoren mit weniger PS.
Ebenfalls diskutieren kann man unsere unterstellte Effizienz von 35 %. Das ist als Durchschnittswert auf der Autobahn eher zu hoch gegriffen. Unser Kollege Prof. Dr. Hugo Gabele von der Fakultät Fahrzeugtechnik an der Hochschule Esslingen hat angemerkt, dass 28 % plusminus 5 % treffender wären. Wir werden in der nächsten Auflage unsere Rechnung mit 30 % ansetzen.
Vielen Dank für den Hinweis an unseren Leser Rainer Glas.
Seite 211, Tabelle mit Rollwiderstandskoeffizienten: Die für den Rollwiderstandskoeffizienten als typisch angegebenen Werte von c_R = 0,011 bis 0,015 für einen Autoreifen auf Asphalt sind zu hoch. Es gibt serienmäßige Reifen, die Werte von 0,005 erreichen und sogar noch darunter. Hier haben sich in den letzen 10 Jahren wirklich große Fortschritte ergeben.
Vielen Dank für den Hinweis an unseren Leser Rainer Glas.
Diskussionen:
Seite 24 Randnotiz unten: „In 2017 lag der Anteil der Erneuerbaren in der Stromproduktion bei 33 %“. Die Zahl der AG Energiebilanzen ist korrekt, wenn man die Bruttostromproduktion in Deutschland betrachtet (655 TWh), allerdings haben wir in 2017 viel Strom exportiert. Im Verhältnis zum Brutto-Inlandsstromverbrauch (600 TWh) machen die Erneuerbaren sogar 36% aus! Man könnte in der Betrachtung noch den Eigenverbrauch der Kraftwerke abziehen und dann käme man auf einen noch höheren Prozentsatz. Ebenso kann man darüber streiten, ob Betriebe, die ihren Strom selbst erzeugen und verbrauchen, mit in die Statistik zu nehmen sind oder nicht und je nach Betrachtungsweise kommt man nochmal auf andere Prozentsätze.
Seite 53 Randnotiz: Im Buch steht: „In München treffen mittags auf dieselbe Fläche nur zwei Drittel der Sonnenleistung von Nairobi ein, denn cos(48°) = 0,67.“ Die berechnete Zahl stimmt nur am Frühlings- und am Herbstanfang, wenn die Sonne am Äquator genau senkrecht steht. An den anderen Tagen ist das Verhältnis ein anderes.
Seite 210, Randnotiz: zu kritisieren ist hier die Annahme einer konstanten Auflagefläche für schmale und breite Reifen. Diese Annahme ist nur richtig bei gleichem Druck im Reifen. Man wird aber breite Reifen nicht so stark aufpumpen wie schmale Reifen. Unsere Ausführungen im Buch haben wir ja vom Fahrradreifen-Hersteller Schwalbe übernommen und Schwalbe wollte die Rollwiderstands-Skeptiker eben von breiten Reifen überzeugen. Wir Autoren haben unserer Kollegen Prof. Dr. Jens Holtschulze von der Fakultät Fahrzeugtechnik von der Hochschule Esslingen zu diesem Thema befragt und uns überzeugen lassen, dass wir uns korrigieren müssen. Gleichzeitig hat seine Antwort klar gemacht, dass die Optimierung eines Reifens eine komplexe Angelegenheit ist und dass z. B. auch die Kraftübertragung bei der Beschleunigung zu beachten ist, und da sind in der Tat breite Reifen im Vorteil.
Vielen Dank für den Hinweis an unseren Leser Rainer Glas.
Seiten 11 und 192: Primärenergie der roten Säule versus erneuerbare Energie der grünen Säule: Wir beginnen unsere Bilanz auf Seite 11 mit der in Deutschland konsumierten Primärenergie von 13,45 Exajoule, was ca. 125 kWh pro Person und Tag entspricht. Was ist Primärenergie? Die Primärenergie ist die gesamte Energie, die notwendig ist, um unser Land am Laufen zu halten, also alles was ins Kraftwerk, in die Heizung oder in die Raffinerie hineingeht. Zum Beispiel, wenn Sie Super Benzin tanken, kommt nur ein Bruchteil der ursprünglich im Rohöl enthaltenen Energie (der Primärenergie) als Bewegung auf der Straße an. Der Rest geht in diversen Prozessschritten verloren, bei der Raffinierung gehen ca. 20 % verloren und der Motor kann maximal ein Drittel der im Benzin enthaltenen Energie umsetzen. Dennoch benötigen wir die Primärenergiemenge, um das Auto am Laufen zu halten. In Zukunft kann sich das natürlich verändern, weil elektrische Antriebe viel effizienter sind.
Folgende Anmerkung ist bei uns angekommen, die wir (zunächst unkommentiert) wiedergeben: Im Buch wird die rote Säule von 125 kWh pro Person und Tag als die zu erreichende Benchmark aufgestellt und danach werden die Beiträge der Erneuerbaren ermittelt und zu einer grünen Säule zusammen gezählt. Am Ende wird verglichen, ob die grüne Säule höher oder niedriger ist als die rote Säule. Wenn für die Photovoltaik ausgerechnet wird, dass die Dächer 11 kWh pro Person und Tag liefern können, dann werden Äpfel und Birnen verglichen, denn der zukünftige Ertrag von den Dächern ist viel hochwertigere Energie als die im Jahr 2016 benötigte Primärenergie. Damit ist gemeint, dass die Verluste in fossilen Kraftwerken in Zukunft wegfallen, da wir mit PV nur den Strom produzieren müssen, der beim Verbraucher direkt ankommt. Wir müssen also gar nicht die Primärenergie mit Erneuerbaren ersetzen, sondern nur die Endenergie beim Verbraucher.
Auch in einem Video von Harald Lesch, der sich sehr maßgeblich unseres Buches als Quelle bedient hatte, wurde diese Gleichsetzung vom ZDF übernommen. Deshalb gab es viele Kommentare zu diesem Video, die das kritisieren.
Nun unsere Antwort darauf: Im Buch gehen wir recht ausführlich auf diesen Punkt ein und zwar auf Seite 192 und 193. Dort sagen wir, dass wir womöglich durch die Umstellung auf Erneuerbare substanziell Primärenergie einsparen werden, ohne Komfort einzubüßen. Aber zugegeben, die Entfernung von Seite 192 zur Seite 11 beträgt stolze hunderteinundachzig Seiten, dieser Vorwurf mag also berechtigt sein. Aber wir sagen noch etwas sehr wichtiges auf Seite 193, nämlich: Wir werden neue, zusätzliche Verluste durch die Umstellung auf Erneuerbare in großem Umfang bekommen, nämlich durch notwendige Energiespeicherung und höhere Übertragungsverluste, da der Stromanteil steigen wird und tendenziell der Strom über weitere Strecken transportiert werden muss. Das bedeutet, dass wir heutige Primärenergieverluste teilweise loswerden und neue Verluste für die Speicherung erhalten. Und jetzt ist die entscheidende Frage, wie sich das saldiert? Nur die positiven Effekte durch die Umstellung auf Erneuerbare in unseren Berechnungen zu berücksichtigen, die negativen aber außen vor zu lassen, ist für uns nicht sinnvoll.
Es wäre Kaffeesatzleserei, wollten wir das fundiert gegeneinander rechnen. Wir gehen davon aus, dass die rote Säule in einer erneuerbaren Zukunft niedriger sein wird (bei konstantem Endenergieverbrauch), aber vielleicht auch nicht. Und deshalb haben wir uns zur Darstellung mit der Benchmark von 125 kWh pro Person und Tag entschlossen. Sie dürfen die Benchmark nach Ihrer Einschätzung auch auf z.B. 90 kWh pro Person reduzieren (darauf haben wir auf Seite 193 hingewiesen), aber wir halten es definitiv für unrealistisch, wenn jemand von z.B. 60 kWh ausgeht.
Im Buch geht es uns letztlich um ein fundiertes Gefühl für die Größenordnungen ohne die Sache unnötig kompliziert zu machen, dafür nehmen wir eine gewisse Unsicherheit als Preis in Kauf.
Vielen Dank für die kritischen Anmerkungen an Dr. René Mono, Vorstand der „100 Prozent Erneuerbar Stiftung“
Tippfehler:
Seite 78 Randnotiz unten: Im Buch steht: „Die Durchmesser der Punkte sind Proportional zum Durchmesser der Windräder“. Das Wort proportional sollte klein geschrieben werden.
Vielen Dank an N. G.
Seite 95 Mitte: „Wenn wir nun die Zahlen in die Formel oben einsetzen …“ Es sollte besser heißen: „Wenn wir nun die Zahlen vom Rand in die Formel dort einsetzen …“